ANIMATO
Paraphrasen über das Gemälde K XVII von László Moholy-Nagy
Musik zur gleichnamigen Computeranimation der Gruppe Animato für Klavier und Tonband (1995)

ANIMATO ist ein Projekt der gleichnamigen Bielefelder Gruppe (um den Fotografen Gottfried Jäger und den Lichtmaler Karl-Martin Holzhäuser), deren Mitglied ich bin. Das in der Bielefelder Kunsthalle hängende Bild K XVII von László Moholy-Nagy wurde mathematisch paraphrasiert, im Rechner nachkonstruiert und dreidimensional animiert. Ausgehend von den kynetischen Vorstellungen Moholy-Nagy's entstand eine virtuelle Bild-Choreografie, die die konstruktivistische Strenge des Bildes auch auf die Zeitgestaltung ausdehnt. Grundlage der Musik sind Klavierklänge, die zwischen "tonhöhengebunden" und "percussiv" changieren. Aus diesen im Rechner weiterverarbeiteten Klängen entstand der Tonbandpart. Gemeinsam mit der Pianistin Susanne Achilles wurde zusätzlich ein Live-Klavierpart entwickelt, der auf die gleichen Klänge aufbaut, wie sie auch in der Tonbandschicht verwendet wurden. Da das Klavier während der Aufführung nicht nur präzise zum Bild synchronisiert werden muß, sondern auch verstärkt und in den Raum projiziert wird, verschmelzen vorproduzierte und live erzeugte Klänge zusammen mit den computergenerierten Bildern zu einem komplexen Trialog.

Filmausschnitt zeigt den Schluß des Stücks: Übergang aus der virtuellen Bild-Choreografie in die reale Statik der Museumswirklichkeit, Bielefeld 1995
Animato existiert in zwei Versionen; neben der reinen Videofassung kann das Stück auch live aufgeführt werden. Das Foto zeigt die Pianistin Susanne Achilles (Wolpe Trio), die vor einer Leinwand synchron zu den Bildereignissen agiert.






Foto: Gerno Michalke