Alle weiteren Filtertypen arbeiten mit mehr oder weniger langen Verzögerungen und Rückkopplungen. Die Verzögerung wird dabei als Zeit angegeben, anstatt der Rückkopplungskoeffizienten wird ebenfalls eine Zeit angegeben, in der ein Signal nach Ende des Eingangssignals auf dB des Eingangssignals abgefallen ist. (Standarddefinition für z.B. die Nachhallzeit eines Raumes.
Filter | Beschreibung |
allpass |
Das angegebene Signal wird mit linearer Frequenzrespons verhallt, i.e. mehrfach rekursiv mit gleicher Verzögerungszeit verzögert und dem Original beigemischt, z.B. mittels wobei D die Verzögerungszeit in Samples angibt. (Dieser Hall ist nicht sehr dicht, und hat nichts mit der Simulation von Nachhall in einem Raum zu tun!) |
comb |
Das angegebene Signal wird verhallt, i.e. mehrfach rekursiv mit gleicher Verzögerungszeit verzögert, ohne Anteile des Originalsignals mittels wobei D die Verzögerungszeit in Samples angibt. Dieses Filter hat abwechselnd Resonancen und Antiresonanzen in Spektrum. Diese haben immer den gleichen Abstand voneinander und liegen Hertz auseinander. (Auch dieser ,,Hall`` ist nicht sehr dicht, und hat nichts mit der Simulation von Nachhall in einem Raum zu tun!) |
reverb |
Dieser Unitgenerator versucht, die Nachhallcharakteristik eines Raumes durch Kombination aus Comb- und Allpassfiltern zu simulieren. Er klingt nicht sehr berauschend und ist nur dann sinnvoll einzusetzen, wenn man schnell einen Eindruck davon braucht, wie ein Signal klingt, wenn es verhallt wird. N.B.: es ist eine lohnende Beschäftigung, aus den gegebenen Komponenten einen eigenen Hall zu bauen. |
nreverb |
Dieser Unitgenerator ist sozusagen die bessere
Version des reverb , eine Nachbildung des
nreverb -Generators für die Samson-Box des CCRMA. Immer noch
nicht so gut, daß es sich nicht doch noch lohnen würde, ein eigenes
Hall-Instrument zu bauen.
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Natuerlich stellt CSound auch den entsprechenden Baustein zur Verfügung, mit denen man sich seine eigenen Filter/Delay/Hall-geräte zusammenbauen kann, die Delayline.
Die Delayline wird durch 2 Unitgeneratoren delayr
und
delayw
aufgebaut. Durch delayr
wird eine (zunächst
leere) Delayline mit angegebener Verzögerungszeit aufgebaut, von der
das verzögerte Signal gelesen wird. Das irgendwann spaeter folgende
delayw
schreibt dann ein Signal in die Delayline, was dann nach
der angegebenen Verzögerungszeit bei delayr
auftritt.
Soll zwischen delayr
und delayw
keine weitere
Verarbeitung des Signals erfolgen, können die beiden Schritte mit
delay
zusammengefaßt werden.
Eine Spezialanwendung ist der Unitgenerator delay1
, der ein
angegebenes Signal um genau 1 Sample verzögert.
Eine bestehende Delayline kann an bestimmten (variablen) Offsets mit
deltap
bzw. mit deltapi
ausgelesen werden, um Effekte
wie Chorus, Flanging oder Dopplershifts zu erzeugen.