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Musikalische Implikationen

Jedes dieser Verfahren ist eine erweiterte Ableitung von Organisationsprinzipien, wie sie in der Kunstmusik der 40er und 50er Jahre entwickelt wurden. So entspricht die Anwendung von permute über das gesamte Repertoire (z.B. alle 12 temperierten Tonhöhen) mit einer maximalen Wiederholungssperre (12) der Generierung von vollständigen Reihen (z.B. 12-Ton Reihen). Wendet man dieses Prinzip auf alle Parameter mit unterschiedlichen Repertoiregrößen an, so kommt man zu parameterpoliphonen Prinzipien der europäischen seriellen Musik.

Verringert man die wiederholungssperre, so kommt man (bei einer Wiederholungssprerre von 1) zu einer reinen Aleatorik wie sie z.B. von John Cage eingesetzt wurde.

ratio dient (u.a.) als einfaches Werkzeug um statistische Verteilungen von Werten zu regeln, i.e. die Häufigkeit des Auftretens eines Wertes im Vergleich zu anderen. Durch Angabe der Häufigkeiten in unterschiedlichen Größenordnungen kann gleichermaßen die Lokalität der Verteilungen gesteuert werden. So hat eine Verteilung im Verhältnis 1:2:3 eine höhere Lokalität, als 100:200:300, obwohl im statistischem Mittel über eine große Anzahl Ereignisse die Verteilung ähnlich sein wird. Von ferne erinnert dieses Verfahren gelegentlich an die (natürlich wesentlich ausgefeilteren) Kompositionstechniken von Yannis Xenakis.


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Thomas Neuhaus
2001-01-14