Kompositionsidee und Forschungsfrage

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Thema der Komposition sollte das tibetische Konzept der „Fünf Elemente“ sein, dass es auch in Europa gibt und dadurch eine gemeinsame kulturelle Schnittmenge zwischen beiden Kulturen darstellt. Die fünf Elemente in Tibet sind Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum. Raum wird dabei als dasjenige Element angesehen, das alle anderen enthält. Es kann bis zu einem gewissen Grad mit dem westlich-alchimistischen „Äther“ übersetzt werden.

In der Komposition sollen die verschiedenen Qualitäten der vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde im Raum hörbar gemacht werden. Formell sollte es um die Herstellung einer vier- bis fünfsätzigen Komposition gehen, in der pro Element ein Satz behandelt wird. Das fünfte Element, der Raum, könnte dabei einen eigenen Satz bekommen oder als der multidiffusionale Aufführungsraum elektroakustischer Musik interpretiert werden.

Wesentlich bei der Herstellung der Komposition sollte der Einsatz von Mensch-Maschine-Interfaces bei der Klangerzeugung sein. Durch taktile Interfaces sollte es ermöglicht werden, meditative Techniken aus dem Yungdrung Bön auf den Bereich der Klangerzeugung elektroakustischer Musik anzuwenden. Diese Techniken sollen unmittelbar mit dem tibetischen Konzept der „Fünf Elemente“ zusammenhängen, d.h. bei der Herstellung von Klangmaterial für den Satz „Erde“ sollte diejenige die Technik aus dem Yungdrung Bön angewendet werden, die mit dem Element Erde zusammenhängt, für den Bereich „Wasser“ sollten Techniken zum Einsatz kommen, die aus Sicht es Yungdrung Bön mit dem Wasserelement zusammenhängen.

Inwiefern die Einbeziehung der genannten meditativen Techniken Auswirkungen auf den Prozess oder das Resultat des Komponierens hat, wird dabei als künstlerische Forschungsfrage verstanden und soll nach Fertigstellung der Komposition reflektiert werden.
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Sowohl die Kompositionsidee als auch das Gesamtprojekt wurden nach Rücksprache mit einem im Westen lebenden autorisierten Bön-Lehrer (Tenzin Wangyal Rinpoche) in Angriff genommen.