In der vorliegen Arbeit wird in zwei explorativen Studien gezeigt, welche Aspekte des Rich- tungshörens für die Bestimmung des Ursprunges eines Klanges bei der Verwendung von Kopfhörern von entscheidender Bedeutung sind.
Die Vorstudie kommt zu dem Ergebnis, dass ein Panning auf Basis der interaural time dif- ference (ITD) sowie der interaural intensity difference (IID) ab einer Azimutdifferenz von ∆θ = 10◦ mehr als 50% der Teilnehmden sicher zwischen zwei verschiedenen Ursprungspo- sitionen unterscheiden können. Dies gilt nicht nicht für das verwendete Kopfschattenmodell 1, das zur Simulation der interaural filtration difference (IFD) verwendet wurde. Dies führte dazu, auf Basis der HRTF-Archivs des IRCAM ein eigenes Kopfschattenmodell zu entwi- ckeln, welches in der weiteren künstlerischen Arbeit und ebenfalls in der Hauptstudie zur Anwendung kam. Die Hauptstudie konnte die eingangs aufstellte Hypothese, dass die ITD zur Positionsbestimmung von Klängen in einer binauralen Hörsituation von größerer Bedeu- tung ist, als die IID zum Teil bestätigen. Darüber hinaus ist in den Daten zu sehen, dass die Verwendung von widersprüchlichen Positionsinformationen als psychoakustischer Sonderfall eine Vielzahl künstlerischer Anwendungsmöglichkeiten bietet.
Der zweite Schwerpunkt dieses Bachelorprojekts liegt auf der Erforschung von otoakustischen Emissionen (OAEs) und ihrem kompositorischen Potential. Im Rahmen meiner Arbeit konn- te ich erfolgreich Parametergrenzen setzen, innerhalb derer mit großer Effektivität für den Zuhörer hörbare OAEs erzeugt werden können.
Die hier untersuchten Phänomene wurden zudem kompositorisch in mehreren kleineren Etüden, sowie in einem größeren Hörstück verarbeitet